Die Vereinbarkeit von Spitzensport und akademischer oder beruflicher Ausbildung stellt insbesondere für junge Spitzensportlerinnen und Spitzensportler ein
großes Problem dar: Intensives und zeitaufwendiges Sporttraining lässt oft wenig Zeit für eine parallele Ausbildung oder ein paralleles Studium. Laut internationalen Forschungen zieht sich jedes Jahr ein Drittel der betroffenen Sportlerinnen und Sportler im Alter von zehn bis 17 Jahren weltweit aus dem Sport
zurück, da sie der Ansicht seien, der Sport nähme sie zu sehr in Anspruch und halte sie davon ab, Lernziele wie Ausbildung oder Studium zu verfolgen
(http://ec.europa.eu/assets/eac/sport/library/documents/dual-career-guidelinesfinal_de.pdf, Seite 6). Scheidet ein Spitzensportler dann altersbedingt aus dem
Sport aus, hat er es mangels abgeschlossener Ausbildung bzw. Studium schwer, einen Arbeitsplatz zu finden (www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/studiumund-spitzensport-hochschulmeister-im-spagat-14892600.html). Eine Vereinbarkeit von Beruf und Sport ist nicht nur für die Athletinnen und Athleten selbst wichtig, sondern auch für die Zukunft des deutschen Spitzensports, da sich auf diese Weise die Zahl der potenziellen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler reduziert. Im Jahr 2013 veröffentlichte die EU-Kommission eine umfassende Leitlinie zu dualen Laufbahnen von Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern, worin sie den EU-Mitgliedstaaten Maßnahmen vorschlägt, um Spitzensportkarriere und Ausbildung besser vereinbar zu machen (http://ec.europa.eu/assets/eac/sport/library/documents/dual-career-guidelines-final_de.pdf). Es ist daher aus Sicht der Fragesteller dringend notwendig, die Vereinbarkeit von Bildung und Sport deutlich zu verbessern. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD für die 19. Wahlperiode verpflichtet sich die Bundesregierung darauf, die Förderung der dualen Ausbildung im Sport in den Mittelpunkt zu stellen. Seitdem blieb die Bundesregierung aber aus Sicht der Fragesteller untätig.